Einwohnerratssitzung
Datum: Dienstag, 24. September 2024
Zeit: 17 bis 21 Uhr
Ort: Aula Schulhaus Wydenhof, Ebikon
Traktanden
- Eröffnung
- Vereidigungen neue Einwohnerratsmitglieder Alex Donas, Paolo Chiodo
- Bericht und Antrag: Sonderkredit Ersatzneubau Schulhaus Höfli
Lies mal auf Seite 24:
Was sich da hinter dem Ausdruck „Allwetterplatz“ verbirgt, der anstelle eines Naturrasenfeldes erstellt werden soll, ist ein Kunstrasen. Dieser habe die Vorteile, ganzjährig nutzbar zu sein und nur 1/3 der Kosten für den betrieblichen Unterhalt zu verursachen. Die Erstellungskosten wären dann allerdings um CHF 365.000 höher. Ausserdem habe er den Nachteil, im Sommer die Wärme mehr und länger zu speichern.
Da fehlen mir noch viele Fakten, um die beiden Varianten Naturrasen und Kunstrasen gegeneinander abwägen zu können:
Hilfreich ist dabei eine aktuelle Ökobilanz-Studie aus Zürich:
Zusammenfassung hier: https://deutschland.iaks.sport/de/news/kunst-und-naturrasen-im-oekologischen-vergleich
Komplette Studie hier: https://digitalcollection.zhaw.ch/server/api/core/bitstreams/11b1a0e5-4cd6-4dc0-b3c1-c2e3871d7b1e/content
Es gibt einige Nachteile von Kunststoffrasen gegenüber Naturrasen:
2018 wurden in einer Studie die grössten Quellen für primäres
Mikroplastik in der Umwelt abgeschätzt. Am meisten Mikroplastik gelangt demnnach durch den Abrieb von Fahrzeugreifen in die Umwelt. Kunststoffrasenplätze belegen den fünften Platz. Nach dem derzeitigen Stand der Forschung sind Mikroplastikemissionen in der Höhe von 1000 bis 3000 kg pro Spielfeld und Jahr als eine robuste Schätzung einzustufen
Für das Umgebungsklima stellen Kunststoffrasenplätze, im Gegensatz zur Naturrasen, keine wirksame Kühlfläche dar, sondern eine zusätzliche Aufheizungsfläche. Das Material des Kunststoffrasens erhitzt sich in
der Sonne und strahlt diese Wärme aus. In einer Studie wurden die
Oberflächentemperaturen von Kunststoffrasen untersucht. Es ergaben sich Oberflächentemperaturen zwischen -9,8 und 86,4° C bei einer Umgebungslufttemperatur von -0,4 bis 37,1° C
Die Hitzesituationen führen dazu, dass Füllmaterialien, welche beispielsweise aus Altreifen bestehen, zusätzlich Schadstoffe absondern. Eine weitere Quelle von Emissionen geht von dem Mikroplastik des Kunststoffrasens aus. Im Sonnenlicht emittieren die Mikroplastik-Partikel Methangas.
Ein Kunststoffrasenplatz hat ein Versiegelungsgrad von etwa 60 % (Baumüller & Ahmadi, 2016). In Abhängigkeit der Bauweise des Kunststoffrasensportfeldes kann aufgrund der möglichen Bodenversiegelung
das Regenwasser schlechter versickern und fliesst oberflächig rasch ab. Somit gehen die wesentlichen Ökosystemleistungen eines Bodens verloren.
Kunstrasen ist nicht nachhaltig. Er besteht aus einem Materialmix aus erdölbasiertem Kunststoff und ist meist mit Kunststoff-Granulat verfüllt. Ein solcher Rasen ist kaum zu recyceln und wird meist in Müllverbrennungsanlagen thermisch verwertet. Zudem kann das Mikroplastik-Granulat in die Umwelt gelangen. Aufgrund dieses Umweltrisikos hat die EU die Nutzung von Mikroplastik-Granulat in Kunstrasen ab Oktober 2031 europaweit verboten.
Zu verfülltem Kunstrasen folgende Infos, Quelle: www.rasenplan.com
Doch es gibt Alternativen wie
Unverfüllten Kunstrasen, Quelle: http://www.rasenplan.com
Winterrasen, Quelle: www.rasenplan.com
„Öko-Kunstrasen“ https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/fussballvereine-rlp-kunstrasen-ohne-mikroplastik-100.html
Auf keinen Fall sollte man sich für einen verfüllten Kunstrasen entscheiden wegen all der vielen Nachteile für Mensch und Umwelt, nachdem man das Schulhaus wegen seiner Giftschadstoffen schliessen und ersetzen musste. Im Sinne von Nachhaltigkeit wäre ein Naturrasenplatz, beispielsweise ein Winterrasen, unbedingt zu bevorzugen!
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